Arbeiter im Weinberg des Herrn

Das Bistum Limburg trauert um Helmut Prochaska. Der Diakon im Ruhestand ist am 11. Juli im Alter von 80 Jahren in Koblenz verstorben. Prochaska wurde 1984 im Limburger Dom durch Bischof Franz Kamphaus zum Diakon geweiht. Der Familienvater von zwei Kindern wirkte im mittelhessischen Landkreis Marburg-Biedenkopf und im Westerwald.

Helmut Prochaska wurde am 9. Mai 1940 in Groß-Stiebnitz im Sudetenland geboren und kam als Heimatvertriebener zunächst nach Thüringen. 1946 bis 1955 besuchte er die Volksschule. In dieser Zeit, 1949, floh er mit seiner Familie nach Westdeutschland und kam so in den Norden des Bistums Limburg. Er besuchte zwei Jahre die Handelsschule. Daran schlossen sich die kaufmännische Berufsschule und eine kaufmännische Lehre als Industriekaufmann an. In diesem Beruf arbeitete er einige Jahre. 1972 wurde er Pfarrsekretär in der Kirchengemeinde Maria Königin in Gladenbach. Zwei Jahre zuvor hatte er in Gladenbach seine Frau Edeltraud geheiratet, die vor knapp einem Jahr gestorben ist. Aus ihrer Ehe gingen zwei Kinder hervor.

Nach Weiterbildung im Würzburger theologischen Fernkurs begann Helmut Prochaska zum 1. September 1977 in der Pfarrei Maria Königin in Gladenbach die Ausbildung im pastoralen Dienst zum Gemeindeassistenten. Nach erfolgreicher Ausbildung wurde er als Gemeindeassistent in Gladenbach und dann in der Pfarrvikarie St. Johannes Nepomuk in Bad Endbach-Hartenrod eingesetzt. 1981 erfolgte mit dem Inkrafttreten des Statutes für hauptamtliche pastorale Mitarbeiter der Einsatz als Gemeindereferent.

Kurze Zeit später wurde Helmut Prochaska unter die Bewerber für den Ständigen Diakonat aufgenommen und am 2. Juni 1984 im Limburger Dom durch Bischof Franz Kamphaus zum Diakon geweiht. 1986 erfolgte der Wechsel in die Pfarrei Mariä Himmelfahrt in Eitelborn, für die er gleichzeitig auch die Bezugsperson vor Ort war. Über das 65. Lebensjahr hinaus war Diakon Prochaska in der Pastoral aktiv. 2007 trat er offiziell in den Ruhestand, arbeitete aber weiter als Diakon in der Gemeinde mit, weil er für die Menschen da sein wollte. Bis zu seinem Tode war er so – wenn auch in geringerem Umfang und später ehrenamtlich – als Seelsorger in der Gemeinde ansprechbar und engagiert. Er organisierte vor allem in den 70er Jahren viele Freizeiten und Jugendtreffs.

Bevor es im Bistum einen Diakonenrat gab, war Helmut Prochaska Mitglied in der Sprecherkonferenz der Diakone. Er arbeitete in der Sozialkommission mit und engagierte sich als Mentor in der Ausbildung künftiger Diakone. Bis zuletzt hat Helmut Prochaska so im Pastoralteam mitgearbeitet, Dienste übernommen und auch die Pfarrbriefe zu Ostern und Weihnachten redigiert. Er selbst verstand sich als Arbeiter im Weinberg des Herrn.